Schwarzweiß ist nicht gleich Schwarzweiß
Erst kürzlich habe ich mein Photoshop-Tutorial [Weiße Bilder – High Key aus der digitalen Dunkelkammer] aus dem Jahr 2011 neu aufgegriffen. Nun bin ich auf ein weiteres Tutorial aus demselben Jahr gestoßen, das es definitiv wert ist, veröffentlicht zu werden. Aber nicht wundern, ich habe aus Zeitgründen die alten Images von 2011 verwendet, den Text aber angepasst. Dadurch kamen nicht alle Images zum Einsatz und bei der Nummerierung fehlt die ein oder andere Ziffer, was dem Tutorial aber nicht schadet.
In diesem Tutorial zeige ich, dass die Schwarzweiß-Korrektur weit mehr kann, als Fotos einfach nur in Schwarzweiß umzuwandeln. Durch gezielte Anpassungen einzelner Farbtöne (z. B. Rot, Gelb usw.) und die Wahl eines passenden Ebenenmodus lassen sich intensive Tonwerte und starke Kontraste erzeugen.
Als Beispielbild dient ein bereits retuschiertes Porträt im Middle-Key-Bereich. Haut, Augen und Lippen wurden optimiert, Kontraste und Tonwerte angepasst sowie das Bild leicht nachgeschärft.
Die während der Retusche entstandenen Ebenen wurden auf die Hintergrundebene zusammengeführt.
Für die gewünschte Wirkung der Schwarzweiß-Korrektur ist das Beispielbild jedoch noch zu dunkel. Daher wird es im nächsten Schritt zunächst aufgehellt. Falls dein Porträt bereits heller als mein Beispiel ist, kannst du diesen Schritt einfach überspringen.
1) Vorbereitungen
Zunächst wurde die Korrektur Helligkeit/Kontrast (1) angewendet, die als neue Ebene über der Hintergrundebene liegt.
Eine weitere Korrektur, die Gradationskurve (2), wurde noch hinzugefügt, um gezielt nur die mittleren Tonwerte noch etwas aufzuhellen, ohne das die Lichter-Bereiche im Bild anfangen auszufressen. Diese Korrektur-Ebene setzt sich über die Helligkeit/Kontrast-Ebene.
Das Ergebnis ist ein deutlich aufgehelltes Bild, das nun die Grundlage für die Anwendung der Schwarzweiß-Korrektur bildet.
2) Schwarzweiß-Korrektur
Jetzt wird die Schwarzweiß-Korrektur (5) über die Hintergrundebene bzw. in meinem Beispiel über die beiden vorhandenen Korrekturebenen gelegt. Dadurch entsteht zunächst ein Schwarzweiß-Porträt, das sich im nächsten Schritt jedoch sofort wieder verändern wird.
3) Ebenenmodus
Setze den Ebenenmodus der Schwarzweiß-Ebene zunächst auf Ineinanderkopieren (7). Falls erforderlich, kannst du die Deckkraft der Schwarzweiß-Ebene anpassen (8), um den Effekt nach Bedarf abzuschwächen.
4) Tonwerte
Anschließend kannst du die Töne in der Schwarzweiß-Korrektur anpassen (9), bis die Tonwerte und Kontraste in deinem Porträt harmonisch wirken. Besonders Rot- und Gelbtöne beeinflussen bei heller Gesichtsfarbe die Bildwirkung stark – beginne daher mit diesen Einstellungen.
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